Der Begriff Accademia bezeichnete im 17. Jahrhundert nicht nur größere und gutorganisierte Zusammenschlüsse von Künstlern, Wissenschaftlern oder Intellektuellen, die intensiv ein gemeinsames Ziel verfolgten, sondern auch formlosere Treffen von Gleichgesinnten, die Austausch über ihre Passionen und Liebhabereien pflegten.
Die Accademia degli Stravaganti, gegründet von Anne Marie Dragosits, will beides – wir wollen tief in die Hintergründe der gespielten Musik durch Recherche und künstlerische Forschung eintauchen und als Gleichgesinnte musikalische Passionen leben. Die flexible Formation bietet spannende Programme, die Musiker*innen der Barockzeit portraitieren, bislang ungehörtes Repertoire erschließen und Bekanntes in neue Zusammenhänge stellen.
Beispielhaft dafür sind die ersten Projekte der Stravaganti. “Lucia”, ein Programm rund um die Frescobaldi-Schülerin und Sängerin Lucia Coppa Rivani, ihren Mäzen Marchese Filippo Niccolini und dessen Accademia, erschien 2022 beim Label Albus als CD: In einer Triobesetzung mit Ulrike Hofbauer, David Bergmüller und Anne Marie Dragosits spielen die Stravaganti Musik von Frescobaldi, Kapsperger, Marazzoli, Carissimi und Caproli.
Unser Programm rund um Antonia Padoani Bembo wurde bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2023 aus der Taufe gehoben, diesmal mit einer größeren Besetzung: mit Ulrike Hofbauer, den Geigerinnen Leila Schayegh und Rahel Wittling und einer Continuogruppe mit Julian Behr, Jonathan Pesek und Anne Marie Dragosits.
Im Januar 2025 präsentierte die Accademia ein Renaissance-Programme: “Gemalte Musik – das musikalische Umfeld der Familie Tintoretto” beim Festival Resonanzen im Konzerthaus Wien: mit Maria Ladurner, Christine Gnigler und Anne Marie Dragosits.
2025 und 2026 werden die Projekte des Ensembles um Giovanni Girolamo Kapsperger kreisen: mit einem Trio-Programm und, mit 6 Sänger*innen, Theorbe und Cembalo, seinen aufregenden fünfstimmigen madrigali mit Continuo von 1609.
